"How-to" Rocking Houston

Notizen eines USA-Novizen
Mi, 25.12.2002

 

 


Rockefeller Center

 

 


Flat Iron

 

 


Empire State Building

 

 


Ground Zero im Schneesturm

 

 


Der legendäre Tannebaum vorm Rockefeller

 

 


 

 


 

 


Chrysler Building

 

 


Times Square

 

 


Ground Zero

 

 


Queueing am JFK

Das grosse Finale. Zum Abschluss meines USA-Aufenthaltes stand die amerikanische Stadt der Städte auf dem Programm, die Metropole, die sich gerne als Hauptstadt der Welt bezeichnet. London finde ich zwar immer noch einen Tick genialer, aber keine Frage, New York hat Pepp.

Auch hier war der Aufenthalt zwar leider mal wieder viel zu kurz, dafür war ich zum Weihnachtsfestle hier und durfte die erste weisse Weihnacht seit 1967 oder so in NYC erleben. Doch, feine Sache. Den einzigen echten Vorteil der frühen Abreise kann man maximal in der immensen Kohle, die man hier in Nullkommanix los wird, finden. Sei's drum, wenn man schon mal da ist...

Super Glück hatte ich mal zunächst mit meinem Hotel. Günstig gelegen war es ja sowieso (Madison Square Garden). Nun, eigentlich hatte ich die, für meinen Geldbeutel erträgliche Variante "Einzelzimmer, aber mit Gemeinschaftsbad auf Flur" gewählt. Aber Cheffe vom Dienst meinte, sie hätten gerade renoviert und hätten da ganz dolle neue Zimmer und ob ich nicht eins von denen haben wolle. Die Zimmer hätten auch ein eigenes Bad. Mmmh, da denkt sich der Monte, erkundige Dich doch mal nach dem Haken. Dieser war dann ziemlich banal, die neuen Zimmer hatten noch keinen Fernseher. Hey Chef, WER zum Henk braucht in New York einen Fernseher? Da fiel die Wahl für das eigene Bad nicht wirklich schwer...

Und DAS sollte sich auch doppelt und dreifach auszahlen... die Stadt, die niemals schläft, schläft nämlich doch auch ab und an. Und zwar am 25.12., gemeinhein der Tag, an dem die Amis Ihr Weihnachten feiern. Alle Geschäfte haben zu, soweit klar. Auch sonst geht nicht viel. Gut, maximal hat noch so einen 24-Stunden-Inder auf, aber davon reden wir jetzt gar nicht. Kein Problem, dachte ich mir, und habe den Tag als Sightseeing und Rennen-wir-halt-durch-die-Gegend-Tag eingeplant. Genug zu gucken gibt es ja.

Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den Wettergott gemacht. Pünktlich setzte am 25. der feinste Schneesturm ein. Schön ausgesehen hat es dann zwar, aber die Strassen waren mitten in Manhattan menschenleer, es ging gar nichts und mir sind sämtliche Extremitäten abgefroren. Nach relativ kurzer Zeit habe ich meine Tour dann abgebrochen und doch das warme Hotelzimmer vorgezogen. Womit wir wieder beim eigenen Bad fahren, dann das warme Wasser war für meine geschundenen Füsse Gold wert.

Tja, und in diesem eben jenem Moment hätte man sogar noch einen Fernseher gebrauchen könne. Was mich zu einem Punkt bringt, der bisher gar nicht angesprochen wurde, aber doch noch irgendwie seine Erwähnung verdient - dem Fernsehprogramm. Einer der wenigen Dinge, für die ich tatsächlich eine Träne verdrücken musste, als ich Houston verliess, oder äh na gut, an dem Tag, an dem sie meine Leihglotze aus meinen vier Wänden schleiften.

Freilich flimmert da tagtäglich viel Dünnpfiff über die Mattscheibe, aber ich kann mit Überzeugung sagen, dass ich mich seit Jahren nicht mehr so vorm Fernseher amüsiert habe, wie in die good ol' States. Sei es nun dank des reichhaltigen Angebots aktueller Spielfilme, oder auch dank der zahlreichen humoristischen Shows und Sitcoms, die das TV so zu bieten hat. Letzten Endes braucht es keiner Erwähnung, dass die Simpsons im Original sowieso gesetzt sind. Gross!

Und an der Stelle sei zumindest noch auf meinen Lieblingssender der vergangenen Monate verwiesen, Comedy Central. Kann man eigentlich fast immer anschalten, aber vor allem natürlich wenn die Man Show läuft. Gut, das Niveau bewegt sich meistens noch deutlich unter Stammtischniveau, aber in Fremdsprachen kommt man einfach leicht auf einen anderen Humorlevel. Meine Lieblingsnummer war und ist zweifelsohne der Man Show Boy, so ein kleiner, moppeliger Junge, vielleicht 12 Jahre alt, der in kleinen Einspielungen in der Sendung zum Zuge kommt. In einer Episode, haben sie ihm einen Ausweis gefälscht. Von da an war er Dr. Jimmy Kimmel, Neurologist, 22 Jahre alt, und hatte die Aufgabe, Alkohol und Magazine mit eindeutigem sexistischem Inhalt zu erwerben. Als der Inder im klassischen 24h-Store sich nach seiner ID erkundigt, meint der Junge staubtrocken: "Can I see your green card, pal?"

Naja, kommt erzählt vielleicht nicht so gut, aber so den einen oder anderen Auszug hab ich natürlich für interessierte noch als Video vorliegen. Und da sei ja auch auf die Besucher meiner letzten Geburtstagsparty verwiesen, die wissen, wovon die Rede ist. Jaja, auch das legendäre Sockenvideo war aus dieser Show. Da wurden Erinnerungen an Bimmel und Bommel wach.

Aber genug von dieser Exkursion. Schliesslich schaut man ja in New York definitiv nicht fern, sondern erkundet wie geschrieben die Umgebung. Am Abend des 25. liess das so langsam auch der Sturm nach, die Amis verliessen ihre Familienfestivitäten und die Stadt lebte wieder auf. Was kam, war ein richtig feiner Abend.

...und ein schwerer Abschied. Und ... ich bin's fast leid es zu erwähnen... wieder mal Komplikationen beim Fliegen. Ich war ausnahmsweise zwar mal superpünktlich am Flughafen, viel gebracht hat es mir aber auch nichts. Dank Sicherheit und der Tatsache, dass alle Fluggäste in "meinem" JFK-Terminal durch den selben Check mussten, konnte man die Schlange der Reisenden dreimal ums Flughafengelände wickeln. Schön, dass das von den Bediensteten keiner so richtig rallen wollte ("Wie? Stehen Sie hier auch alle an?" ... "Nönö, wir stehen hier nur zum Spass alle hintereinander").

Wegen der knappen Zeit hatte ich aber zunächst Glück. Vermeintlich! Hektisch sammelte Austrian Air alle Fluggäste nach Wien aus der ellenlange Warteschlange, um ja pünktlich loszufliegen. Nach etwas Hektik, entschloss man sich dann aber doch, mit dem Flieger lieber noch zwei Stunden auf dem Rollfeld rumzustehen. Is ja auch schön da. Damit war dann mein Connecting flight in Österreich auch gegessen. Aber gut, man kennt's ja.

Damit endet dann auch endlich....äh schon meine Berichterstattung aus den USA. Tja, ich weiss, wenig was sich auf die letzten Tage in New York bezieht, aber da die beschriebenen Tage zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen schon mehr als drei Monate zurückliegen, sei mir verziehen, dass schon wieder so viele Gehirnzellen ausgesetzt haben, dass ich gar nicht mehr weiss, worüber ich berichten könnte. Hauptsache noch ein paar Bildchen nach links, fertig ist die Seite. Amerika, good bye, war mal wieder eine Erfahrung, aber jetzt geht's zurück ins alte Europa. :-)

Was dann geschah:
Monte betrat am Abend des 27.12. erstmals wieder deutschen Boden. Trotz aller Widrigkeiten, bleiben Erinnerungen und auch gute Erfahrungen zurück. Auslandsaufenthalt? Auf jeden Fall wieder!

Ganze drei Monate später endete sogar mein Kampf ums liebe Geld mit der Universität. Da hatte ich schon Befürchtungen, sie wollten mich ausbremsen und meine noch ausstehende kräftige Rückzahlung an zu viel gezahlten Studiengebühren lieber für den Irak-Krieg verwenden. War nicht so. Der Scheck ist nach endloser Warterei und Nachhakerei in Houston bei mir eingetrullert. Zwar gibt es einen kräftigen Währungsverlust. Aber sei's drum.

Bis zum nächsten mal dann...

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