"How-to" Rocking Houston

Notizen eines USA-Novizen
So, 10.11.2002

 

 


USS Lexington, Corpus Christi Bay

 

 


Offizierskabine

 

 


Beim Schiffsoptiker
- Charme eines elektronischen Stuhls

 

 


Tomcat - fertig installiert
(Informatiker-Witz ...)

 

 


Wo ist der Rückspiegel?
- Ich kann so nicht arbeiten

 

 


Auch einen eigenen Putzer hatte es an Bord

Auf zur Berichterstattung zum Corpus Christi Trip, zweiter Teil. Fand ich in dem Ort, in dem ich an diesem Wochenende mein Unwesen getrieben habe, doch nahezu perfekte Bedingungen vor, so gab es doch einen Haken. Und der war klein, dafür aber zahlreich.

Die Rede ist von kleinen Plagegeistern. Nein, ich meine nicht kleine Kinder, sondern die mit den sechs bis acht Beinen. Blieb ich entgegen aller Erwartungen bisher in Houston im Grossen und Ganzen von Moskitos verschont, weiss ich jetzt, wo sie sich aufhalten - die feiern alle Parties bis in die tiefe Nacht und lassen sich mit hochprozentigem Blut vorlaufen, am Strand von Corpus Christi Bay.

Also hier nix mit Ernest und Freunden, Mücken bekommen generell keine Namen von mir verliehen. Tagsüber war zunächst noch halbwegs Ruhe. Als ich dann am Samstagabend auch gerade die Tür meines Hotelzimmers von innen öffnete, kam mir gleich Mr.Mücke entgegen. Unaufgefordert wurde mein Raum betreten, ähm beflogen. Da ich aber ein guter Gastgeber bin, begrüsste ich den Neuankömmling gleich per Handschlag, was mir dieser mit einem dicken Fleck auf meinem T-Shirt dankte. Undank ist der Welt Lohn!

Der Gang zum Wasser in der Abenddämmerung wurde zum Spiessrutenlauf. Die Kamikaze-Kommandos konnten überwiegend abgewehrt werden. Einige lebensmüde Kandidaten fanden jedoch ihr Ziel. Wieder ein Schlag. Wieder ein Treffer. Diesmal aber offenbar zu spät, die Mosquetsch hatte sich bereits mit meinem Blut versorgt. Und, was hat's ihr gebracht? Nix!

Das Gute wenigstens, dass man tagsüber halbwegs seine Ruhe vor diesen fliegenden Minaturratten hat. Wer nun aber glaubt, hier einen ruhigen Tag am Strand zu haben, sah sich getäuscht. Käfer, fliegende Ameisen, Fliegen (welche per Definition ebenfalls fliegen können) und Spinnen (nicht-fliegend, wär ja auch noch schöner wenn - falls irgendjemand mal auf die dämliche Idee kommen sollte, mit Gen-Murkserei fliegende Spinnen zu schaffen, wird dieser jemand von mir persönlich zur Rechenschaft gezogen). Wiederum den Vorteil habend, einer der wenigen Gäste am Strand zu sein (ist halt keine Saison), musste ich mit massivem Generve allerlei fliegendem und krabbelndem Zeugs bezahlen. Haben die nix besseres zu tun? Gammeln den ganzen Tag am Strand rum und ärgern Leute!

Besser noch. Die Fliegen (oder waren es Bremsen?) zeigten aber auch gar keinen Respekt. Und so sah ich mich genötigt, mich hin und wieder meine horizontale Lage aufzugeben und mich mit einem gerollten Schwung Papier auf die Lauer zu legen. Worauf hin meinem Zielobjekt natürlich nichts besseres einfiel, als eben auf direkt jenem Schlagwerkzeug zu landen! Dreist! Ich würde es gar als Missachtung meiner Autorität bezeichnen.

Aber auch dies wurde überlebt und so versuchte ich zu ergründen, wie es hier zu einer solchen Luftwaffe kommen konnte. Die Antwort lag wenige hundert Meter von mir entfernt im Wasser - der Flugzeugträger USS Lexington!

Wenn man schon mal da ist, kann man sich ja auch mal eine der Hauptattraktionen der Stadt ansehen. Kommt gleich nach Whataburger, der Bulettenkette, auf die gleich am Ortseingang hingewiesen wird. Die müssen hier wohl mal ihren Ursprung gefunden haben. Die sind schon gut, aber man muss das ja nicht gleich so hinstellen, als wäre es das beste, was dem Fleckchen Erde da jemals passiert ist. Ortseingangsschild Berlin: "Die Heimat des Döner König". Wär doch auch mal was.

Da am Sonntagmorgen noch ein, zwei Wölkchen am Himmel standen, nahm ich also zunächst den besagten Flugzeugträger in Angriff. Hat sich gelohnt! Ist so eine Art Abenteuerspielplatz. Ich habe ja erwartet, dass man da mal schnell durchgeschleust wird und man nur ein Bruchteil sehen darf, aber nichts da, fast alle Bereiche sind wirklich zugänglich. Für die Besichtigung sollte man ein Minimum von zwei Stunden mitbringen. Allerdings: gut, dass ich niemals auf so einem Teil arbeiten muss. Hab nicht mitgezählt, wie oft ich mir in dem Teil den Kopf gestossen habe.

Zurück zu der Luftwaffe und ihren kleinen krabbelnden Freunden. Da ja immer wieder gerne nach dem Befinden der berühmt-berüchtigen Insekten gefragt wird: Monte vermeldet seit nunmehr wieder fast drei Wochen eine völlig Kakerlaken-freie Zone! Jaja! Vermutlich wird es denen auch langsam zu kalt (oder andersrum gedacht: im Sommer war es ihnen draussen zu warm, weswegen sie Abkühlung in meiner bescheidenen Behausung gesucht haben).

Monte Miersch

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