"How-to" Rocking Houston

Notizen eines USA-Novizen
Di, 10.9.2002

 

 


Heute ein König

 

 


PGH - Die Stätte meines Wirkens -
Hier setzt's Vorlesungen

 

 


Ein Bildschirm mehr

Die Sonne ist wieder da. Und das meine ich jetzt in zweierlei Hinsicht. Zum einen scheint tatsächlich der Tropensturm der vergangenen Tage hinter uns zu liegen. Es ist wieder hell, die Temperaturen steigen, die Mücken in der Nacht vermutlich auch. Aber nein, nicht nur das, heute war grosser Ausrüstungstag. Pünktlich zur Rückkehr der Hitze, ist er der da - mein Kühlschrank. Nicht schön. Aber selten. Und viel wichtiger - er kühlt! In modischem "Modrige Eiche"-Braun ziert er nun meine Zimmerecke.

Gegenüber in der anderen Ecke der nächste Neuankömmling. Es zeigt Dinge in Farbe, verfügt über einen 19'' weiten Sichtbereich und ist, so versichert die Verleihfirma, natürlich von einem bekannten Markenhersteller. Deswegen steht da unten auf meinem TV-Gerät auch "Symphonic". Ah ja. Muss hier wohl eine bekannte Marke sein. Da ich aber nur die x-te Wiederholung des Klassikers Schwarz gegen Weiss auf die Mattscheibe bekomme (und damit meine ich nicht, dass da ein Film aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs läuft), habe ich etwas im Web recherchiert. Symphonic ist eine Marke der bekannten Firma Funai. Ach ja. Dann! Die Europazentrale dieser Unternehmung sitzt übrigens in Lüneburg. Aber das nur so nebenbei.

Da ich zunächst keinen akuten Drang verspürte, mich dieses Problems näher anzunehmen, schnallte ich mir lieber erst mal wieder meine Kindersärge über die Füsse und kümmerte mich um die beliebten administrativen Tätigkeiten. Langsam wird es ernst, ich brauche den einen oder anderen Account. Laut Kurs-Homepage ab ins "Social Work"-Gebäude (gute Optik übrigens hier). "Ja Tach, ich hätt da gern so einen Bayou-Account". Nee, das ist hier falsch, ab in die Bücherei bitte.

So kam es dann zu meinem ersten Besuch in der Hauptbibliothek, die, wie hier eigentlich alle Gebäude, nach irgendeinem Uni-Menschen, Ex-Präsident oder so benannt ist: "M.D. Anderson Library". Ich frage mich, ob's vielleicht später auch mal etwas wie eine "Monte Miersch Gedächtnismensa " oder so gibt. Falls nur noch das Toilettenhaus zur Benamsung zur Verfügung steht, würde ich allerdings darauf verzichten.

Die Bücherei hier geht gar nicht klar! 8 (in Worten acht) Stockwerke. Der Hammer! Aber nix mit kleiner Fläche oder so. Auf jeder Ebene Regale so weit das Auge reicht. Roter Flügel, blauer Flügel, brauner Flügel... ähh, wo jetzt?

Im IT Office bekam ich dann mal wieder eine Absage. Der entsprechende Dozent muss denen eine eMail schicken, damit ich an meinen UNIX-Account komme. Grummel-brummel. Das alte Ping-Pong-Spiel also... In dem Zusammenhang muss ich auch noch einmal auf meinen Kampf verweisen, die ja doch nicht ganz unerheblichen Studiengebühren deutlich zu drücken. Der Status ist original so, dass Stelle A zu mir meinte, dass sie auf Anweisungen von Stelle B warten. Stelle B wiederum weiss nicht was sie tun soll und wartet deswegen darauf, aus Büro B was zu hören. Ich sollte doch erst mal voll bezahlen, es würde dann halt irgendwann ein "Refund" geben. Gnargel... jaja...

Damit ich nicht ganz umsonst in der Bücherei war, nutzte ich gleich mal die Gelegenheit mich für die Benutzung der Bibo-Rechner freischalten zu lassen. Als Passwort muss man jedes mal eine 14-stellige(!) Nummer eingeben. Ist natürlich nicht änderbar. Das hat mich auch schwer beeindruckt. Aber das man sich in der Bücherei sowieso viel merken muss und das von daher ein gutes Training ist, erkannte ich wenig später. Bei der Suche nach der Position eines Buches bekam ich eine Signatur ausgeworfen, wie man das halt so kennt. Nur war die nicht "EDV 23.7" oder so was, sondern etwa in der Art "TR 5013.37 299a 8926". Miersch dachte sich so, die ersten sechs Ziffern werden schon zur Positionsbestimmung ausreichen. Aufschreiben ist was für Memmen, ich merk mir das so. Die Bücher von drei Regalen begannen mit "TR 5013.97"...

Zurück zu Hause. Im Garten bastelte so ein Elektromann rum. Damit bestätigte sich auch meine Vermutung bzgl. des Fernsehprogrammes. Nicht das Gerät war schuld am Nachmittagsdilemma, sondern vermutlich hat irgendein texanischer Maulwurf mal wieder ein Kabel durchgeknabbert. Jo, TV läuft. Deutsche Welle inklusive. Zunächst habe ich mir aber "Cheers" gegönnt. Im englischen Original! Where everybody knows your name...

Monte Miersch

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