"How-to" Rocking Houston

Notizen eines USA-Novizen
Fr, 23.8.2002

 

 


Das freundliche Team des HPD

 

 


Ezekiel W. Cullen Building (im Herzen des UH-Campus)

 

 


Ich vergass ja ganz von unserem Polizeieinsatz am Wochenende zu berichten. Nichtsböses ahnend, stapfte ich gerade aus Cougar Place, welches mich - zieht man die Zimmer einmal ab - manchmal an eine Club-Anlage erinnert, heraus, um den täglichen Fast-Food-Bedarf zu decken. Heute mal bei Subway. Man muss ja bei fremden Kulturen ein klein wenig Anpassungsbereitschaft zeigen. Wie dem auch sei, vor der Tür gab es gerade ein Polizei-Grossaufgebot, fünf Einsatzwagen, wilde Diskussionen.

Offensichtlich hatte sich MC Crap mit den Jungs von der rivalisierenden YoBrothers-Gang in die nicht vorhandenen Haare bekommen. Bemerkenswert ist übrigens die Tatsache, dass den etwa 15 wild debattierenden Schwarzen ausschliesslich weisse Ordnungshüter gegenüber standen. Ob das zur Entspannung beigetragen hat, weiss ich nicht, darf aber bezweifelt werden. Mein Magen knurrte schliesslich und ausserdem wollte ich mir ja gerne vor dem Subway noch eine Räuberpistole anhören, WARUM einem amerikanischen Kollegen ausgerechnet beim Subway das Benzin ausgegangen war und er natürlich keinen müden Cent, geschweige denn eine Kreditkarte bei sich hatte. Nee, scho klar. Natürlich nicht.

Ehe jetzt hier irgendwie alles supernegativ rüberkommt, muss ich mal - so zwischendurch - feststellen, dass natürlich nicht alles Mist ist, was so riecht. Aber Ihr wisst ja wie das mit den Menschen ist, immer nur meckern, aber mal ein Lob abringen oder so, neee, is nicht drin. Wenn ich hier von den schlechten Erfahrungen berichte, ist das ja auch so was wie Frustbewältigung. Und bei den guten Seiten muss ich nichts bewältigen, also muss ich da auch nicht viel Worte drüber verlieren, capiche? Und versucht mal einen Bericht über Sonnenschein, Strand und Palmen sarkastisch zu verfassen...

Und um mein Gewissen zu beruhigen, zur Abwechslung nun also was positives. Der Campus macht im Allgemeinen einen sehr netten Eindruck. Er ist supergross und so gibt es sogar drei eigene Buslinien, die die Studenten hier auf dem Areal hin- und herbewegen können. Nun gut, das ist vielleicht doch etwas übertrieben, hier mit dem Bus von der Vorlesung in die Bücherei zu fahren, aber ihr wisst ja, mit dem Körpergewicht haben es einige Amerikaner ja nicht so, für die ist das dann vielleicht in der Tat ganz nützlich.

Ich schweife ab. Alles in allem ist das hier recht annehmbar gestaltet, besonders die Aussenanlagen sind sehr gepflegt, der Rasen in 1A-Zustand und dazwischen sprudeln die Wasserfontänen. Vermittelt also so ein bisschen Ferienclub-Atmosphäre. Und das Wetter...tja, in Hamburg würden sie mich vermutlich drum beneiden. Trotzdem - glaubt mir - es ist tödlich. Gerade heute gab es mal den ersten Niederschlag... thanks God! Für wenige Viertelstunden hat das mal ein paar "Fahrenheiten" Erleichterung gebracht. In meinem Übermut habe ich mich dann heute abend auch das erste mal getraut, ein paar Meter um den Block zu joggen. Katastrophaler Fehler! Hab nicht einmal so geölt, als ich auf den Bahamas eine Lieferung Waschmaschinen in einem 200-Personen-Wohnblock verteilen musste.

Linktipp des Tages:
>http://www.sexwebspace.info
(Nein, keine Angst, da kommt nicht das was man vermutet...)

Monte Miersch

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